DTM-Rennen Oschersleben 1: Jack Aitken siegt nach bitterem Wittmann-Drama

Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) gewinnt einen turbulenten Auftakt in Oschersleben, weil Marco Wittmann (Schubert-BMW) kurz vor dem Ende in Führung liegend ausrollt

(Motorsport-Total.com) - Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) gewinnt einen verrückten Auftakt (Ergebnis) in die DTM-Saison 2024! Von der Pole gestartet, ließ der Brite zunächst keinen Zweifel daran, dass der Weg zum Sieg über ihn führen wird. Doch Marco Wittmann (Schubert-BMW) profitierte von einer Full-Course-Yellow, mit der er sich in Führung schob. Knapp fünf Minuten vor dem Ende rollte der Deutsche dann allerdings mit einem technischen Defekt aus.

Titel-Bild zur News: Jack Aitken gewinnt das erste DTM-Rennen in Oschersleben

Jack Aitken gewinnt das erste DTM-Rennen in Oschersleben Zoom

Der sensationelle Heimsieg von Schubert blieb damit aus. Stattdessen durfte Aitken doch wieder jubeln: Der Emil-Frey-Ferrari-Pilot gewinnt den DTM-Auftakt vor Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini; 2.) und Ricardo Feller (Abt-Audi; 3.)

"Das kam ein bisschen überraschend, um ehrlich zu sein, weil ich so lange auf dem zweiten Platz lag", sagt Rennsieger Aitken zu ran.de. "Marco sah wie der sichere Sieger aus. Sie hatten eine sehr glückliche, aber auch mutige Strategie und ich kam nicht nahe genug an ihn heran, um ein Manöver zu versuchen."

"Dann hatte er leider Probleme. Es tut mir sehr leid für ihn. Er war mit Glück in Führung gegangen, und dann ist das Glück zu uns zurückgekehrt. Es war sehr glücklich und wir versuchen es morgen erneut."

"Es war ein super Rennen mit einem super Resultat und ein großartiger Start in die Saison für uns", freut sich Bortolotti, der zeitweise auf dem vierten Platz lag. "Wir haben gesehen, wie schnell sich die Dinge ändern können in so einem Rennen. Dann bist du plötzlich nicht einmal mehr auf dem Podium."

Am Ende profitierte der Lamborghini-Pilot vom Wittmann-Ausfall und schob sich beim Neustart nach der ersten Safety-Car-Phase auch an Abt-Fahrer Feller wieder vorbei. "Es war auf jeden Fall wichtig, die Lücke zu suchen und zu finden und auf den richtigen Moment zu warten. Das hat heute funktioniert."

Sheldon van der Linder (Schubert-BMW) wird Vierter, vor Luca Stolz (HRT-Mercedes) und Winward-Markenkollege Lucas Auer. Rene Rast (Schubert-BMW) erkämpft sich den siebten Platz. Arjun Maini (HRT-Mercedes), Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) und Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) komplettieren das Klassement der ersten Zehn.

Spitzengruppe mit frühem Boxenstopp

Aitken, der sich im chaotischen Qualifying am Vormittag die Pole geholt hatte, setzte sich nach dem Start direkt in Führung und baute seine Spitzenposition in den folgenden Runden sukzessive aus. Bortolotti konnte das Tempo des Ferrari-Piloten nicht mitgehen und geriet seinerseits unter Druck von Feller, der sich beim Start bereits am Mercedes-AMG von Maini vorbeigeschoben hatte.

"Ich bin sicher, dass etwas mit dem Auto nicht stimmt", klagte Bortolotti über Funk sein Leid. Der SSR-Lamborghini-Pilot vermutete ein Problem mit der Hinterachse, konnte seinen Vorsprung in den folgenden Runden aber ausbauen. Nichtsdestotrotz gehörte der Italiener zu den ersten Piloten, die zum Pflichtstopp an die Box kamen.

Darauf reagierten auch Aitken und Feller, die nur eine Runde später kamen - mit dem besseren Ende für den Abt-Audi-Piloten. Feller schob sich durch den Overcut an Bortolotti vorbei. Dahinter sortierten sich Sheldon van der Linde, Stolz und Auer ein.

Wittmann mit Glück an die Spitze

Rund 30 Minuten vor Rennende wurde die entscheidende Full-Course-Yellow (FCY) ausgerufen: Offenbar befestigte die Dörr-Crew das linke Hinterrad am McLaren von Ben Dörr beim Boxenstopp nicht richtig, sodass es sich löste und auf der Start-Ziel-Geraden liegenblieb.

Davon profitierte Wittmann, der mit seinem Pflichtstopp lange wartete: Eine Mischung aus Strategie und Glück, denn Boxenbesuche, die unter Full-Course-Yellow absolviert werden, zählen nicht als Pflichtboxenstopp. Wittmann fuhr allerdings kurz vorher über die Linie am Boxeneingang - der Stopp war damit regulär!

Nach der Full-Course-Yellow schickte die Rennleitung aus Sicherheitsgründen das Safety-Car auf die Strecke, damit die Piloten ihre kalten Reifen wieder auf Temperatur bringen konnten.

Damit war der große Vorsprung von Wittmann zwar dahin, allerdings hatte der Schubert-BMW-Pilot zumindest beim Restart nichts zu befürchten: Aitken verpatzte den Neustart und geriet unter Druck von Feller, der ihm in der ersten Kurve sogar leicht ins Heck fuhr. Dabei verlor der Abt-Audi-Pilot an Schwung, sodass er seinerseits von Bortolotti geschnappt wurde.

Kein Benzindruck! Wittmann-Ausfall kurz vor Schluss

Anschließend konnte sich Aitken zwar an Wittmann herankämpfen, allerdings schien es nicht so, als könne der Emil-Frey-Ferrari-Pilot einen ernsthaften Angriff starten. Das musste er aber auch nicht: Knapp fünf Minuten vor dem Ende wurde der BMW-Pilot plötzlich langsam und rollte aus, was zur weiteren Safety-Car-Phase führte.

Während Aitken in der letzten Runde seinen sicheren Sieg verteidigte, gab es beim Schubert-Team eine bittere Enttäuschung. Wittmann meldete über Funk, dass er keinen Benzindruck mehr hat. "Wir müssen sehen, ob da eine Pumpe ausgestiegen ist oder es ein Fehler des Teams gewesen ist", lautet die erste Bilanz von Torsten Schubert.

Pechvogel der Gelbphase war Maximilian Paul (Paul-Lamborghini, 17.): Anders als Wittmann fuhr der Lamborghini-Pilot nicht in die Box. Er musste seinen Pflichtboxenstopp während der Safety-Car-Phase absolvieren und fiel somit an das Ende des Feldes zurück.

Schadensbegrenzung bei DTM-Champion Preining

DTM-Champion Preining (Manthey-EMA), der nach einem verkorksten Qualifying vom 16. Platz ins Rennen ging, betrieb Schadensbegrenzung. Der Österreicher entschied sich zu einem späten Stopp und wählte damit einen anderen Weg als die Konkurrenz, was sich im Endeffekt auszahlen sollte. "Es fühlt sich an wie ein Sieg", schmunzelt der Porsche-Fahrer.

Kelvin van der Linde (Abt-Audi) erreicht am Ende den zwölften Platz. Der Südafrikaner wurde zu Beginn des Rennens von Luca Engstler (GRT-Lamborghini, 11.) aufgehalten, der das Tempo der Spitzengruppe nicht mitgehen konnte. Nach der Triple-Kurve fuhr van der Linde seinem Kontrahenten ins Heck, um sich anschließend vorbeizuschieben.

Rennleitung untersuchte den Vorfall und ordnete den Platztausch an, zudem bekam der Abt-Pilot eine Verwarnung für das Verursachen einer Kollision. Für van der Linde war das Rennen damit gelaufen.

Clemens Schmid (Dörr-McLaren, 15.) belegt als bester McLaren-Pilot die 15. Position. Von gleicher Position war der Österreicher auch ins Rennen gegangen, allerdings wurde er nach dem Start zunächst um drei Plätze durchgereicht.

Ausfall für Thiim nach Quali-Unfall

Nicki Thiim konnte das Rennen nach seinem Unfall im Qualifying zwar starten, musste seinen SSR-Lamborghini allerdings nach wenigen Runden abstellen. "Es ist unfahrbar", meldete der Däne an sein Team, bevor er die Box ansteuerte und den Auftakt vorzeitig beendete.


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"Ich habe heute schon genug kaputt gemacht. Bevor ich das Auto wieder in die Wand stecke, höre ich lieber auf. Das Auto macht seltsame Dinge, das Lenkrad ist schief", berichtet Thiim gegenüber ran.de.

Am Sonntag haben Thiim und alle weiteren Piloten eine neue Chance auf den Sieg: Um 9:55 Uhr beginnt das 20-minütige Qualifying, gefolgt vom zweiten Saisonlauf des Jahres, der wie üblich um 13:30 Uhr startet.

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24.-26. Mai

1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
2. Qualifying So. 9:55 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:30 Uhr

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