MotoGP-Sprint Jerez: Verrücktes Sturzfestival! Martin gewinnt vor Acosta

Zahlreiche Stürze und turbulente Szenen in Jerez! Marc Marquez crasht in Führung liegend - Martin gewinnt vor Acosta - Reifendruckstrafe kostet Quartararo Platz drei

(Motorsport-Total.com) - Jorge Martin (Pramac-Ducati) hat einen extrem turbulenten Sprint beim Grand Prix von Spanien in Jerez gewonnen. Unter anderem stürzte Marc Marquez (Gresini-Ducati) in Führung liegend, aber auch Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) sah nicht die Zielflagge.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Jorge Martin feierte vor heimischem Publikum den Sprint-Sieg Zoom

Mit Platz zwei verbesserte sich Pedro Acosta (Tech3-GasGas) auf den zweiten Platz in der WM-Wertung (zur WM-Wertung). Fabio Quartararo (Yamaha) profitierte von vielen Stürzen und Zwischenfällen und fuhr vom 23. Startplatz auf Rang drei (zum Ergebnis).

[Update 16:50 Uhr: Nach dem Rennen wurde bekannt, dass Quartararo gegen die Regel für den Mindestdruck im Vorderreifen verstoßen hat. Dafür gibt es eine Zeitstrafe von acht Sekunden. Dadurch fällt Quartararo vom dritten auf den fünften Platz zurück.]

[Update 17:40 Uhr: Auch bei Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) wurde das gleiche Vergehen festgestellt. Auch er erhält acht Strafsekunden auf seine Rennzeit addiert. Damit fällt der Spanier vom sechsten auf den 13. Platz zurück.]

[Update 17:50 Uhr: Es gibt weitere Strafen wegen des Reifendrucks. Auch Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati), Jack Miller (KTM) und Alex Rins (Yamaha) erhalten acht Strafsekunden. Sie waren nach Stürzen nicht in den Punkterängen. Raul Fernandez ist somit Zwölfter.]

"Das war ein schwieriges Rennen, weil die Streckenbedingungen extrem schwierig waren", sagt Sieger Martin. "Wenn es morgen trocken ist, wird es aber anders laufen. Hoffentlich können wir es genießen, denn in Jerez zu gewinnen, das ist einfach fantastisch. Ich bin wirklich sehr glücklich."

Beim Start zum Rennen über zwölf Runden katapultierte sich Brad Binder (KTM) von der zweiten Startreihe an die Spitze und übernahm vor Martin und den Marquez-Brüdern die Führung. Im Laufe der ersten Runde schied Aleix Espargaro (Aprilia) durch Sturz in Kurve 8 aus.

Auch Jack Miller (KTM) ging am Ende der ersten Runde in der Zielkurve zu Boden. Die Ducatis fuhren von Beginn an Attacke. Martin führte nach der ersten Runde vor Binder, den Marquez-Brüdern und Francesco Bagnaia (Ducati).

Martin versuchte an der Spitze wegzuziehen. Deshalb schnappte sich Marc Marquez in Runde 2 den zweiten Platz von Binder, aber der KTM-Fahrer konterte in einem engen Manöver in der Zielkurve. Binder verlor dadurch allerdings einige Plätze.

Dann kam es zu Beginn von Runde 3 in Kurve 1 zu einer Berührung zwischen Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) und Bagnaia. Der Weltmeister stürzte und war draußen! Bagnaia war in der Mitte zwischen Binder (innen) und Bezzecchi (außen) eingequetscht gewesen.

Das Chaos ging weiter! In Runde 4 stürzte Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) in der Zielkurve. Martin baute sich bis dahin einen Vorsprung von etwas über einer Sekunde zu Marc und Alex Marquez auf. Binder folgte als Vierter.

Marc Marquez stürzt in Führung liegend

Marc Marquez nahm die Verfolgung von Martin auf und verkürzte kontinuierlich den Rückstand. Allerdings bekam der Gresini-Fahrer bei Halbzeit eine Tracklimits-Verwarnung. Trotzdem fuhr er etwas schneller als Martin und kam näher.

In der 7. Runde machte Martin in Kurve 7 einen Fehler. Marc Marquez war schlagartig dran und griff unter tosendem Jubel des Publikums in Kurve 9 an und schnappte sich die Führung. Dahinter kam es in der achten Runde zu einer kuriosen Situation.

Binder, Alex Marquez und Enea Bastianini (Ducati) stürzten gleichzeitig wie Synchronschwimmer in Kurve 5. Und Momente später ging Marc Marquez in Kurve 9 zu Boden! Auch Maverick Vinales (Aprilia) rutschte in Kurve 5 aus.

Damit führte Martin vor Acosta und Quartararo. Daran änderte sich in den letzten Runden nichts mehr. Für Martin war es nach Katar sein zweiter Sprint-Sieg in diesem Jahr. Acosta fuhr zum ersten Mal im Samstagsrennen in die Top 3.

"Die Pace für ganz vorne hatten wir heute nicht ganz", sagt Acosta. "Die Bedingungen in den Kurven 5 und 8 waren ziemlich knifflig. Es gab dort noch feuchte Stellen, auf denen man leicht das Hinterrad aus der Kontrolle verlieren konnte."

"Insgesamt kommen wir der Spitze näher, auch in den Sprints. Wir kommen unserem Ziel näher. Dass ich jetzt Zweiter in der WM bin, das spielt keine Rolle. Aber vor diesen Fans in die Top 3 gefahren zu sein, das ist unglaublich."

Von Startplatz 23 feierte Quartararo nach diesem turbulenten Rennen als Dritter, nachdem er zum Schluss Dani Pedrosa (KTM) hinter sich halten konnte. "Die Streckenbedingungen waren wirklich tricky", sagt der Franzose. "Ich habe einige Fahrer vor mir stürzen sehen."

15 der 25 Fahrer mit Stürzen

Hinter Pedrosa folgten Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) und Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) auf den Plätzen fünf und sechs. Nach seinem Sturz ist Marc Marquez weitergefahren. Einmal fuhr er bei einem Überholversuch seinem alten Teamkollegen Joan Mir (Honda) ans Bein.

Die Rennkommissare entschieden, dass Marc Marquez deswegen eine Position abgeben musste. Er setzte seine Aufholjagd fort und drückte zum Schluss noch Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia) von der Ideallinie. Schließlich kam Marc Marquez als Siebter ins Ziel.

Die letzten WM-Punkte gingen an Augusto Fernandez (Tech3-GasGas) und Oliveira. Mir war als Zehnter schließlich der beste Honda-Fahrer, weil Johann Zarco (LCR-Honda) in der letzten Runde auf Platz fünf liegend gestürzt ist.

In der letzten Runde schieden auch noch Luca Marini (Honda) und Hondas Wildcard-Starter Stefan Bradl durch Stürze aus. 16 Fahrer sahen die Zielflagge, da einige nach ihren Stürzen weitergefahren sind. Insgesamt sind in diesem Sprint 15 der 25 Fahrer zu Boden gegangen.

Der Grand Prix über 25 Runden wird am Sonntag um 14:00 Uhr gestartet (zur Startaufstellung).