ADAC wird Titelsponsor der NLS, Nürburgring in NES eingestiegen

(Motorsport-Total.com) - Das Schachspiel um die Zukunft des Langstreckensports am Nürburgring hat sein vorläufiges Endspiel erreicht, denn nun ist die oberste Ebene direkt involviert: Der ADAC und der Nürburgring-Eigentümer NR Holding gemeinsam mit dem AvD.

Während die Holding heimlich, still und leise in die vom AvD veranstaltete Nürburgring-Endurance-Serie (NES) eingestiegen ist, hat die von der VLN veranstaltete Nürburgring-Langstrecken-Serie am heutigen Freitag die Rückkehr des ADAC als Sponsor über drei Regionalclubs bekannt gegeben. Damit heißt die Serie nun offiziell "ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie".

Beide Schritte waren erwartet worden. Die NR Holding hat in der NES nun das Bild geschaffen, das sie ursprünglich mit der NLS im Frühjahr 2023 herstellen wollte: Sie hält 51 Prozent an der NES, der AvD 25 Prozent und die B&S GmbH von Peter Bonk und Ralph-Gerald Schlüter 24 Prozent. Letztere fungiert als Platzhalter für die veranstaltenden Clubs.

Der ADAC wird über gleich drei Regionalclubs Sponsor der NLS: ADAC Westfalen, ADAC Mittelrhein und ADAC Nordrhein. Der ADAC Westfalen ist als Veranstalter der Westfalenfahrt seit eh und je in der VLN Sport vertreten, hinzu kommen gleich drei weitere Ortsclubs (Dortmund, Bochum und Schwelm).

Auch der ADAC Mittelrhein ist mit dem MSC Sinzig und dem MSC Adenau in der VLN verwurzelt. Der ADAC Nordrhein ist Ausrichter des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring und der 24h-Qualifiers. Zuletzt war er 2003 mit dem Eifelrennen in der VLN vertreten.

"Die Langstreckenrennen auf dem Nürburgring nehmen im ADAC Westfalen seit jeher eine wichtige Position ein, denn neben unserer eigenen Sportabteilung und den Ortsclubs aus Schwelm, Dortmund und Bochum sind auch viele aktive Westfalen mit von der Partie", sagt Bernd Kurzweg, Vorsitzender des ADAC Westfalen.

Der Vorsitzende des ADAC Mittelrhein, Rudi Speich, ergänzt: "Der Nürburgring liegt geografisch in unserem Regionalclub. Mit unserem Engagement in der VLN möchten wir die Langstrecken-Serie als Breitensport auf der Eifeler Traditionsstrecke für die Zukunft sichern."

Andrea Schmitz, bekannt aus der Rennleitung des 24-Stunden-Rennens, sagt als Vorsitzende des ADAC Nordrhein: " Seit vielen Jahren arbeitet der ADAC Nordrhein erfolgreich mit der VLN zusammen. Wir stehen seit Jahren gemeinsam für packenden Motorsport in der Grünen Hölle und unser Ziel ist es, dies auch künftig weiter zu tun."

Alles eine Frage des Geldes

Das offizielle Sponsoring des ADAC löst vor allem das Geldproblem der VLN. Die VLN konnte die hohe Vorauszahlung, die nach dem Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz von der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG geschaffen wurde, nur durch eine Bürgschaft aufbringen. Diese, so heißt es, sei bereits eingezogen worden.

Durch das Sponsoring von drei ADAC-Regionalclubs dürfte es der VLN leichter fallen, die enormen Kosten der diversen Gerichtsverfahren zu stemmen, die als Folge des Eilverfahrens aus dem Jahr 2023 entstanden sind. Dies ist auch ein Zeichen für die langfristige Lebensfähigkeit der VLN. Denn Zweifel an dieser haben erst zu den Entwicklungen seit 2023 geführt.

"Wir haben mit dem ADAC Westfalen, dem ADAC Mittelrhein und dem ADAC Nordrhein seit vielen Jahren wichtige Partner an unserer Seite", sagt VLN-Geschäftsführer Mike Jäger. "Gerade in schweren Zeiten ist es sehr beruhigend, dass wir auf die Power der drei Regionalclubs vertrauen können. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Langstreckensport auf dem Nürburgring zukunftsfähig zu machen."

Die NLS wird künftig noch enger mit dem 24-Stunden-Rennen zusammenarbeiten. Die Qualifiers zählen bereits zur Meisterschaft. Die NES ist relativ isoliert, hat aber durch die Beteiligung der NR Holding einen enormen finanziellen Spielraum. Der Machtkampf zwischen der NR Holding und dem ADAC wird nun endgültig auf dem Schlachtfeld Langstreckensport ausgetragen.